Spinderella: Kinderspiel des Jahres 2015

Autor Roberto Fraga im Zoch – Verlag 2015
Kinderspiel des Jahres 2015
ab 6 Jahren für 2 – 4 Spieler; ca. 20 Minuten

Thema:
Die Spinne Spinderella mit ihren Brüdern Roberto und Klaus versuchen die Ameisen zu hindern, vom Startplatz zu ihrem Fressplatz zu kommen. Der Spieler, dessen 3 Ameisen als erste diesen Platz erreicht haben, hat gewonnen.
Wie wird es gespielt:
Der Spielplan besteht aus 2 Ebenen. Im unteren Karton wird der Weg der Ameisen eingelegt. Es kann eine leichte und eine schwierige Seite ausgewählt werden. In die Ecke werden Baum-Silhouetten gesteckt, die das obere Spielfeld tragen. Mit Druckknöpfen befestigt ist das dann eine stabile Konstruktion. Auf der Oberseite, dass das Blätterdach symbolisiert, ist ein Spinnennetz mit roten Punkten zu sehen. Dort werden die Spinnen Roberto und Klaus gesetzt, die mit ihren Magneten den Spinnfaden halten. an dem Spinderella hängt.

Bei entsprechendem Würfelwurf werden sie so versetzt, dass Spinderella – wenn möglich – über einer Ameise schwebt und sie magnetisch anzieht. Ein leises Klicken macht schaurig schön deutlich, dass die Spinne ihre Beute geschnappt hat. Aber keine Sorge. Die Spinnen wollen auch nur spielen. Die gefangene Ameise wird nicht gefressen, sondern wieder zurück aufs Startfeld gesetzt.

Drei Würfel, vom aktiven Spieler geworfen, sorgen für Bewegung. Ein Symbolwürfel mit den Zeichen für Ameise, Blatt oder Spinne bestimmt, welche Art gezogen werden darf. Das Blatt steht symbolischen für eine Baumwurzel, die zu Beginn in der unteren Spielfeldmitte gesetzt wird. Der Baumstamm kann beliebig auf dem unteren Spielfeld versetzt werden und kann bis zu zwei Ameisen verdecken, was einerseits einen Schutz vor der Spinne darstellt, andererseits gerade diese abgedeckten Ameisen am Weiterziehen hindert. Außerdem darf der Spieler noch entscheiden, ob er die Spinne oder die Ameise zusätzlich bewegen will. Beim Ameisensymbol wird eine eigene Ameise um so viele Felder weiter gesetzt, wie der braune Zahlenwürfel anzeigt. Beim Spinnensymbol werden die Spinnen auf der 2. Ebene so von Punkt zu Punkt bewegt, dass die hängende Spinne eine Ameise fängt.

Dieses Zusammenwirken der beiden Spinnen Roberto und Klaus verlangt auch von Erwachsenen eine Nachdenkzeit, wie die beiden auf die Stellung von Spinderella wirken. Dank der Zahlen auf den braunen Würfeln (1 – 6) geht das Spiel in ca. 25 Minuten zu Ende.

Beim Spielen sind uns drei Kritikpunkte aufgefallen:
– Der Baumstumpf (in der Spielregel „Borke“ genannt) ist so ungünstig geformt (nach oben schmaler werdend), dass er beim Anheben leicht aus den Fingern rutschen kann. Bei Kindern kann das noch leichter passieren, besonders wenn sich darauf noch mehrere Ameisen befinden.
– Die Farbgebung der Würfel ist verwirrend. Zum schwarzen Spinnensymbol hätte ein schwarzer Zahlenwürfel gehört. Und auf dem hellgrünen Symbolwürfel hätte Blatt und Ameise braun statt weiß bedruckt sein sollen. Der Ameisenwürfel ist aber braun, die aufgedruckten Ameisen schwarz und auf dem Symbolwürfel sind die Ameisen weiß.
– Der Zahlenwürfel 1-6 für die Ameisen kann dazu führen, dass bei der kurzen Strecke die Ameisen schneller durch sind als die Spinnen die Chance haben, wesentlich den Führenden zu behindern.

Fazit:
Das Spiel hat auf Grund seines optischen 2-Ebenenaufbaus und der Herausforderung, Spinderella mittels Versetzen eines Festpunktes (Roberto) und einer Fadenumlenkung (Klaus) und die richtige Position zu bekommen, einen hohen Aufmerksamkeitsfaktor und einen Spielwitz, der gerade Kinder zwischen 6 und 10 Jahren in ihren Bann ziehen wird. Für die Eltern, besonders wenn sie auch sonst Wettlaufspiele auf dem Brett mit ihren Kindern spielen mögen, wird es ebenfalls ein Vergnügen sein. Das Spiel ist mit Recht Kinderspiel des Jahres 2015 geworden und ich empfehle es gerne.

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