Zug um Zug – Das Kartenspiel

Verlag:
Days of Wonder
Autor:
Allan R. Moon
Spieler:
2-4
Spielzeit:
ca. 60 Minuten

Wer das Brettspiel „Zug um Zug“ – Spiel des Jahres 2004 – kennt, sollte trotzdem weiterlesen, denn bei dem bei der Nürnberger Messe 2008 vorgestelltem Kartenspiel haben sich einige Regeln geändert, da es kein Spielbrett mehr gibt.Es ist ein kleines, handliches Kartenspiel daraus geworden, das man gut auf Reisen oder zu Besuch mitnehmen kann.
Ehe ich es bewerte, hier eine kurze Spielbeschreibung:
Es gibt drei verschiedene Kartentypen:

  • 96 Karten mit 8 Waggontypen mit jeweils einem anderen Farb – Hintergrund und Symbol. Außerdem gibt es reichlich Jokerkarten, als Lokomotiven dargestellt.<!–[endif]–>
  • 46 Zielkarten, deren Erfüllung am Ende Siegpunkte bringen, wozu der Spieler Waggons in einer bestimmten Zusammensetzung auf die Reise geschickt haben muss<!–[endif]–>
  • 6 Bonuskarten „Hauptstädte, die zum Schluß an den gehen, der die meisten Zielkarten mit der jeweiligen Hauptstadt erfüllt hat.

Die Spielvorbereitung:
Jeder Spieler erhält 7 Waggonkarten, wobei mind. eine Jokerkarte dabei sein muss. Außerdem erhält er 6 Auftragskarten, von denen er auch welche zurücklegen darf. Als Anfänger sollte man erstmal alle Karten behalten.
Spielverlauf:
Phase I: Von jeder Kartenfarbe der Waggons, die man in einer vorigen Runde offen vor sich ausgelegt hat, wird je 1 Karte auf einen eigenen „Reise“ – Stapel verdeckt abgelegt. Dieser Stapel darf während des Spiels nicht mehr angesehen werden. Mit diesem Stapel wird am Schluss bewiesen, daß die eigenen Zielkarten erfüllt wurden.
Phase II: Der Spieler hat in dieser Phase 3 Möglichkeiten zur Auswahl:
a)    Er legt drei Waggon – Karten in drei Farben offen vor sich aus.
Diese Auslage heißt „Verschiebebahnhof“.
Oder er legt mindestens 2 einer Farbe aus. Hier können auch Joker
angelegt werden.
b)    Der Spieler zieht vom Nachziehstapel oder von 5 offen
ausliegenden Waggonkarten 2 Karten und nimmt sie auf die Hand.
Nimmt er einen offen ausliegenden Joker, darf er keine 2. Karte
nehmen.
c)    Der Spieler zieht 4 auftragskarten nach und wählt sich bis zu vier
neue Ziel – Karten aus.
So verläuft das Spiel runde für Runde, bis der Nachziehstapel verbraucht ist.
Jetzt werden die Aufträge aufgedeckt und mit dem persönlichen „Reise“kartenstapel verglichen. Nicht erfüllte Auftragskarten zählen Minus – Punkte.
Nun wäre dieses Spiel ein „nebeneinander-her-spielen“, wenn es nicht noch eine interaktive „Ärger“-Regel gäbe:
Wurde eine Waggonfarbe offen auf dem Tisch in den „Verschiebebahnhof“ gelegt, darf kein anderer Spieler diese Waggonfarbe auch auslegen.
Es sei denn, er legt in einer Farbe mehr Karten gleichzeitig aus. Dann wird die entsprechende Farbreihe des anderen Spielers aus dem Spiel genommen.
Diese kleine, wenn auch selten spielentscheidene, Gemeinheit gibt dem Spiel Würze.
Wesentlicher als Kartenglück ist die Merkfähigkeit, wieviel und welche Waggon – Karten man schon auf „Reise“ in den eigenen Stapel geschickt hat.
Bewertung:
Dieses Kartenspiel ist leicht zu lernen (nie vergessen, im Eifer des Spiels „Phase I durchzuführen). Jeder Spieler entwickelt meist ein eigenes System, wie er sich am besten merkt, welche Aufträge er schon erfüllt hat und ob er sich noch leisten kann, weitere Zielkarten aufzunehmen. So gehen 40 Minuten spannend dahin.
Sehr gut ist das Spiel zu Zweit oder zu Dritt zu spielen. Zu viert dauert es etwas länger, weil dann der Stapel 2 X durchgespielt wird. Allerdings gibt es eine Zwischenwertung, so daß man einen Überblick erhält, welche Aufträge noch zu erfüllen sind.

Martin Ebel

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